Außerdem zeigt sich hier eines der vielen kompositorischen
Gestaltungselemente: Spannung.
Wie entsteht sie, wie verhält sie sich zur Harmonie, wie viel Spannung
verträgt ein Werk, ...?
Zum Beispiel "Münchener u.A. Mob. Feuer-Versich-Ges.": Eines
Tages fand ich den alten Fensterladen eines Bauernhauses, noch
original mit dem Werbeschild der Versicherung benagelt, wunderbar
verwittert, grün und silbrig grau.
Seine Sprache verstand ich auf der
Stelle: "Ich bin ein Schrank".
Der Korpus war flugs dazu komponiert,
ein Gestell aus schwarzem Stahl geschmiedet, mit alten abgetretenen
Bodendielen aus einem abgerissenen Altstadthaus ausgekleidet, innen
leuchtend farbig gefasst. Melodie und Harmoniestruktur fertig. Fehlte
nur noch der Kontrapunkt, ein Gestell.
Nun begann die schwierige Arbeit.
Nichts wollte passen. Das fertige Möbel wollte nicht zum Klingen kommen.
Die Lösung lautete: "schief".